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Contribution Details

Type Bachelor's Thesis
Scope Discipline-based scholarship
Title Wie gut kann die Inflationsentwicklung in der Schweiz anhand einer modifizierten Philips-Kurve erklärt werden?
Organization Unit
Authors
  • Andrea Luca Taverna
Supervisors
  • Thorsten Hens
Language
  • German
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Business, Economics and Informatics
Number of Pages 61
Date 2023
Zusammenfassung Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, mithilfe einfacher empirischer Methoden, den Phillips-Kurven Zusammenhang in der Schweiz in einem Zeitraum von 1981 - 2022 zu untersuchen. Der Phillips-Kurven-Zusammen- hang bezeichnet die positive Beziehung zwischen Inflation und dem gesamtwirtschaftlichen Auslastungs- grad (ursprünglich lediglich auf Arbeitslosigkeit bezogen). Die daraus folgende Fragestellung für diese Bachelorarbeit lautet: «Wie gut kann die Inflations- entwicklung in der Schweiz anhand einer modifizierten Phillips-Kurve erklärt werden?». Zusätzlich wird auf die Frage eingegangen, ob und wie sich der Erklärungs- gehalt der Phillips-Kurve im Lauf der Zeit verändert hat und welche Faktoren diese Änderungen angetrieben haben könnten. Die Untersuchungen legen dabei einen besonderen Fokus auf die möglichen Auswirkungen makroökonomischer Ereignisse, wie die Finanz- und Coronakrise auf die Koeffizienten, welche den Erklärungsgehalt der Phillips-Kurve bestimmen. Die empirische Analyse der Phillips-Kurve erfolgt durch grafische Darstellungen und statistische Auswertungen des Zusammenhangs zwischen verschiedenen Ungleich- gewichtsmassen (Arbeitslosenrate, Output-Gap, Kapazitätsauslastung) und der Inflationsrate. Unter Verwendung der Methode der kleinsten Quadrate (Ordinary Least Squares, OLS) wird eine modifizierte Spezifikation der Phillips-Kurve (inklusive Inflationserwartungen und Energiepreisinflation) geschätzt. Um die Entwicklung der Phillips-Kurve im Laufe der Zeit zu erfassen, wird der Untersuchungs- zeitraum in drei Teilperioden unterteilt, die jeweils verschiedene wirtschaftliche Phasen und Ereignisse repräsentieren. Durch diese Methodik können Veränderungen in der Relevanz der Phillips-Kurve im Zeitverlauf und in Reaktion auf makroökonomische Schocks identifiziert und analysiert werden. Die erzielten Erkenntnisse werden im Anschluss in Beziehung zur bereits vorhandenen Literatur gesetzt und parallel zu den Resultaten der Phillips-Kurve der Vereinigten Staaten und der Eurozone betrachtet. Die empirischen Untersuchungen zeigen, dass die Phillips-Kurve in der Schweiz stark von makroökonomischen Ereignissen beeinflusst wird. Für die Gesamtperiode (1981–2022) und die erste Teilperiode (1981–2008) lassen sich klare Anzeichen eines robusten Phillips-Kurven-Zusammenhangs in der Schweiz feststellen. In der zweiten (2008–2019) und dritten Teilperiode (2008–2022) war jedoch ein deutlicher Rückgang der Koeffizienten zu verzeichnen, sowie blieb die Signifikanz dieser Koeffizienten aus. Die Ergebnisse dieser empirischen Untersuchung deuten somit darauf- hin, dass der Zusammenhang zwischen Inflation und den Ungleichgewichtsmassen seit dem Beginn der Finanzkrise weit weniger klar ersichtlich ist als in den voraus- gegangenen Jahren. Beim Vergleich dieser Ergebnisse zeigt sich für die Eurozone ein ähnliches Bild in der Entwicklung der Koeffizienten wie in der Schweiz, während die USA erst in der letzten Teilperiode einen schwach signifikanten Zusammenhang zeigten. Diese Ergebnisse zeigen, dass bei der Anwendung der Phillips-Kurve als ökonomisches Modell Vorsicht geboten ist. Letztendlich sollte das Phillips-Kurven-Modell als ein dynamisches und flexibles Werkzeug verstanden werden, das zur Analyse der Inflations- entwicklung dient, aber auch seine Grenzen hat und stark durch externe makroökonomische Schocks beeinflusst wird.
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