Not logged in.

Contribution Details

Type Bachelor's Thesis
Scope Discipline-based scholarship
Title Effektivitätsanalyse: Training der moralischen Sensitivität mittels Serious Moral Game
Organization Unit
Authors
  • Debora Bamert
Supervisors
  • David Schmocker
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Business, Economics and Informatics
Number of Pages 55
Date 2018
Zusammenfassung In Anbetracht vergangener Wirtschaftsskandale, z.B. Bilanzfälschungen bei Enron, werden Fragen laut, wie es zu unethischem Verhalten und Handeln in Unternehmen kommen kann. Als Reaktion darauf haben Unternehmen ihre Compliance-Abteilungen personell und qualitativ verstärkt (Owen (2005)). Der Besuch von Ethik-Seminaren wurde für das Top-Management zur Pflicht. Diese Arbeit widmet sich der Frage, ob auch mit anderen Methoden die moralische Sensitivität beeinflusst werden kann. Im Zeitalter zunehmender Digitalisierung scheint es naheliegend, sich der Methode von Video-Spielen bzw. Serious Games zu bedienen. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass durch die pädagogische Einbettung eines Spiels die moralische Aufmerksamkeit erhöht werden kann. Unter dem Vorwand, ein Managementlernspiel zu testen, wurde 34 Studenten der Universität Zürich ein Serious Moral Game präsentiert. Das Serious Moral Game uFin: the Challenge entstand durch die Zusammenarbeit mehrerer Institute der Universität Zürich mit Spezialisten aus den Bereichen Psychologie, Ethik, Philosophie und Wirtschaft. Das Spiel wird auf einem Tablet gespielt. Durch Interaktionen mit Spielcharakteren erhält der Spieler Informationen und Feedbacks über eine fiktive Firmenstruktur. Je nach der Qualität der Entscheidungen des Spielers wird über ein Punkte- system seine moralische Sensitivität quantifi- ziert. Die Probanden wurden in eine Kontroll- und Interventionsgruppe eingeteilt. Der Interven- tionsgruppe wurde nach der ersten Spielrunde ein Fragebogen mit pädagogischer Einbettung vorge- legt. Die Kontrollgruppe beantwortete lediglich Fragen, die das Game-Design betrafen. Nach vier bis neun Tagen wiederholten die Probanden dasselbe Spiel. Bei der Messung der moralischen Sensitivität wurde eine an das Forschungsdesign angepasste «Moral Sensitivity Scale» von Reynolds (2008) verwendet und mit zusätzlichen psychologisch aussagekräftigen Fragen erweitert. Das ermöglichte die Aufteilung in perzeptuelle moralische Aufmerksamkeit, welche das Erkennen moralischer Aspekte spiegelt, und reflektierende moralische Aufmerksamkeit, welche das Reflektieren/Nachdenken darüber aufzeigt. Die Hypothese, dass bei der Messung von MS Unterschiede zwischen der Interventions- und Kontrollgruppe auftreten, konnte nicht mit statistischer Signifikanz bewiesen werden. Allerdings zeigte sich eine entsprechende Tendenz. Die Versuchspersonen weisen nach der Intervention eine leicht höhere MS auf. Die Hypothese, dass in beiden Gruppen für Männer tiefere MS-Scores gemessen werden als für Frauen, wurde wiederlegt. Erstaunlicherweise zeigten Männer eine höhere MS als Frauen. Dieser Effekt blieb auch nach der Intervention bestehen. Die Annahme, dass sich bei Frauen die MS in den beiden Gruppen unterscheiden wird, konnte in der Tendenz bestätigt werden ohne statistische Signifikanz. Die Resultate lassen sich auf die zu kleine Stichprobe (N = 34) zurückführen.
Export BibTeX