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Contribution Details

Type Dissertation
Scope Discipline-based scholarship
Title Supporting Situated Information Seeking: Communication, Interaction, and Collaboration
Organization Unit
Authors
  • Christopher Peter Lueg
Supervisors
  • Rolf Pfeifer
  • Kurt Bauknecht
Language
  • English
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Economics, Business Administration and Information Technology
Number of Pages 112
Date 1999
Abstract Text Information is widely considered one of the most important resources in the information age. Appropriate access to information is becoming increasingly important. This increase in the importance of information is accompanied by a dramatic increase in the amount of available information. Sophisticated information retrieval techniques have been developed that allow for efficient search and retrieval of specific documents from large document collections. Similar techniques are increasingly used in to support users in searching for all kinds of information. The widespread idea is that users have so-called information needs and that they utilize computers in order to satisfy these information needs. It is assumed that the user’s information needs can be modeled in such a way that computers can be used to automate the search for appropriate information. In this thesis, I argue that the concept of searching for information as a particular activity is based on the so-called rationalistic perspective. In this perspective, it is assumed that the basic mechanisms underlying human cognition and those underlying the functioning of computer systems are essentially the same. Recent results from research in cognitive science and, in particular, “situated cognition” , suggest that the principles underlying human cognition and those underlying data- processing in computers are fundamentally different. According to the situated cognition perspective, it is inappropriate to describe human cognition as a sequence of well-defined steps. Rather, cognition is fundamentally a continuous process. Based on this particular understanding of cognition, I argue for a new perspective on human information seeking. According to this perspective, information seeking is not a particular activity occurring in specific search situations but a permanently occurring process that is highly interactive and inherently situated. Indeed, the concept of searching as a specific activity ceases to exist when investigated in detail and thus seems to be artificially constructed. This does not mean, however, that searching as a specific activity does not exist at all but that searching is often simplified and “rationalized” when described as goal-directed search. In addition, the situated perspective explains why the scope of rational approaches to information-seeking support is limited: they are efficient in retrieving specific well-defined information but they can hardly cope with the situated aspects of information seeking. Based on the understanding of information seeking as situated activity, I discuss a conceptual framework for the development of tools that support situated information seeking. This framework adopts the notion of “scaffolding minds”, i.e., the understanding that the human mind depends to a large extent on its capability to transform complex “information-processing tasks” into simpler associative tasks by exploiting structures of the real world and by actively re-structuring problems into series of simpler problems so that they better fit the capabilities of human cognition. The focus of the framework is not on the efficient retrieval of specific information but on exploitation and the structuring of the social as well as the physical environment of the information seeker in order to simplify the access to information services and information. The framework is illustrated by three examples that I developed or supervised in the context of this thesis. The examples indicate a variety of promising ways to support situated information seeking by structuring the physical as well as the social environment in an appropriate way. However, the approaches also indicate that structuring the social environment is different from well-defined tasks, such as programming a computer. Social competence is required in order to exploit the full potential of the social environment as the members of the social environment have to be willing to support others in accessing information.
Zusammenfassung Im Zeitalter der Informationsgesellschaft wird Information zunehmend als wertvolle Ressource verstanden und dem Zugang zu Informationen entsprechend immer mehr Be- deutung zugemessen. Gleichzeitig mit diesem Bedeutungszuwachs nimmt die Menge an verfiigbaren Informationen explosionsartig zu. In den vergangenen Jahren sind entsprechend Techniken entwickelt und perfektioniert worden, die es Computern ermöglichen, bestimmte Dokumente auch in sehr grossen Dokumentensammlungen effizient zu lindern. Die gleichen Techniken werden jetzt verstärkt dafür verwendet, Anwender bei der allgemeinen Suche nach Informationen zu unterstützen. Die in diesem Zusammenhang weitverbreitete Vorstellung ist die eines Anwenders, der aufgrund eines Informationsbedürfnisses einen Computer benutzt, um mit Hilfe des Computers das bestehende Informationsbedürfnis zu befriedigen. In der vorliegenden Arbeit wird aufgezeigt, dass der Vorstellung der gezielten Suche nach Informationen häufig ein rationalistisches Weltbild zugrunde liegt. Demzufolge ist menschliche Kognition als Mechanismus funktional äquivalent zu der Datenverarbeitung in Computern. Die Suche nach Informationen wird in der rationalistischen Perspektive als eine spezielle Handlung verstanden, die in einem bestimmten Suchkontext stattfindet und die in eine Abfolge klar unterscheidbarer Schritte zerlegt werden kann. Die in diesem Kontext bedeutendste Annahme ist, dass das zugrundeliegende Informationsbedürfnis so modelliert werden kann, dafi die Suche nach Informationen mit Hilfe von Computern automatisiert werden kann. Neuere Erkenntnisse der Kognitionswissenschaften, insbesondere der Forschungsrichtung „Situated Cognition", legen nahe, dass menschliche Kognition grundsätzlich anders funktioniert als die Datenverarbeitung in Computern. Demzufolge ist menschliche Kognition keine Abfolge klar unterscheidbarer Schritte, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Gestützt auf dieses situative Verständnis menschlicher Kognition wird in dieser Arbeit eine neue Sichtweise der Suche nach Informationen entwickelt. Demnach ist die „Suche nach Informationen" keine besondere Handlung in einem bestimmten (Such-)Kontext, sondern vielmehr ein permanent stattfindender, interaktiver und stark situativer Prozess. Im Zuge dieser Betrachtungen zeigt sich, dass die Vorstellung der „Suche nach Informationen" als besonderer Tätigkeit immer weiter erodiert und schliesslich weitgehend künstlich konstruiert erscheint. Das bedeutet jedoch nicht, dass es die gezielte Suche nach Informationen überhaupt als Tätigkeit nicht existiert, sondern dass die Beschreibungen solcher Suchtätigkeiten häufig Rationalisierungen darstellen, bei denen jeweils eine Tätigkeit unter Vernachlässigung anderer Einflüsse so beschrieben wird, als sei sie eine gezielte Suchtätigkeit gewesen. Die situative Sichtweise erklärt zudem, warum rationalistische Ansätze zum Suchen von Informationen in ihrer Anwendbarkeit beschränkt sind; Sie sind zwar recht effizient beim Suchen nach genau spezifizierten Informationen, aber sie sind um so weniger geeignet, je mehr Situativität ins Spiel kommt. Aufbauend auf der situativen Perspektive wird in dieser Arbeit ein konzeptuelles Rahmensystem entworfen, das bei der Entwicklung von Werkzeugen zur Unterstützung situativer Informationssuche hilft. Hierzu wird die Vorstellung des „scaffolding“ herangezogen, die besagt, dass ein grosser Teil intelligenten menschlichen Handelns darauf beruht, dass Menschen ihre physische und soziale Umwelt so strukturieren („scaffold“), dass die Interaktion mit dieser Umwelt vereinfacht wird und entsprechend weniger mentale Leistung erfordert, als es einem Beobachter auf den ersten Blick erscheinen mag. Der Schwerpunkt des Rahmensystems ist entsprechend nicht auf dem möglichst effizienten Finden spezifischer Informationen, sondern auf der Strukturierung der Interaktion mit Informationen, Informationsdiensten und insbesondere auch „Informanten“ mit dem Ziel, den Zugang zu Informationen zu erleichtern. Zur Illustration des Rahmensystems werden drei verschiedene Ansätze vorgestellt, die im Rahmen dieser Arbeit entwickelt oder betreut worden sind. Die Ansätze zeigen vielfältige Möglichkeiten auf, die Suche nach Informationen durch Strukturierung des physischen sowie des sozialen Umfelds zu vereinfachen. Gleichzeitig wird allerdings auch deutlich, dass sich die Einbeziehung des sozialen Umfelds nicht deterministisch planen lässt wie die Programmierung eines Computers. Um das volle Potential des sozialen „scaffolding“ auszuschöpfen, ist neben technischer Sachkenntnis auch soziale Kompetenz gefordert, denn die Umgebung muss auch bereit sein mitzuhelfen, den Zugang zu Informationen zu erleichtern.
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