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Contribution Details

Type Bachelor's Thesis
Scope Discipline-based scholarship
Title Quality Growth Bias und Zinssensitivität von ESG-Strategien
Organization Unit
Authors
  • Ernard Kuldija
Supervisors
  • Stefan Rehder
Language
  • German
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Business, Economics and Informatics
Number of Pages 55
Date 2021
Zusammenfassung Diese Arbeit untersucht den Quality Growth Bias und die Zinssensitivität von ESG-Strategien, insbesondere der Best-in-Class-Anlagestrategie. Den Beobachtungen der Value Intelligence Advisors GmbH (2021) zufolge, können die guten Ergebnisse von ESG-Strategien der letzten zehn Jahre unter anderem durch das sinkende Zinsumfeld erklärt werden, die den Asset-Light-Unternehmen mit überdurchschnittlichen ESG-Ratings in den ESG-Fonds zugutekommen. Die von der Value Intelligence Advisors GmbH (2021) formulierte These ist: Je strenger die ESG-Kriterien sind, desto grösser ist der Technologie bzw. Quality Growth Bias. Dreht der Zinstrend, werden diese Aktien signifikant verlieren und viele ESG-Fonds werden ein Problem haben. Diese These gilt es zu untersuchen, um die möglichen Risiken zu erkennen, die den Nachhaltigkeitsfonds bei einer Zinstrendwende bevorstehen. Zuerst wird grundlegen auf das nachhaltige Investieren eingegangen. Dabei wird eine Abgrenzung zwischen SRI-Anlagestrategie und ESG-Strategien vollzogen. Anschliessend werden die verschiedenen ESG-Strategien und die Berechnung des ESG-Scores beschrieben, um dem Leser eine Grundlage zum Thema zur Verfügung zu stellen. Die Entwicklung der nachhaltigen Anlagen wird im schweizerischen und globalen Markt analysiert, um die Wichtigkeit des Themas zu betonen, da die nachhaltigen Anlagen bereits einen grösseren Marktanteil besitzen als konventionelle Anlagen. Darauf folgt ein Literatur-Review, um auf die bisherigen Studien und Erkenntnisse einzugehen, die im späteren Verlauf dem Verständnis und der Analyse der Resultate dienen. In Kapitel 3 wird auf das tiefe Zinsniveau näher eingegangen, das sich seit der Finanzkrise 2007 global etabliert hat. Dabei werden mögliche Gründe und Risiken der momentanen Marktstrukturen mithilfe der akademischen Literaturwelt beschrieben, die das tiefe Zinsniveau in einer Art Teufelskreis beeinflussen und den Markt zu noch tieferen Zinsen drängen. Diese bestehenden Strukturen können ohne einen staatlichen Eingriff nicht gebrochen werden. Darauffolgend wird der wichtige Unterschied zwischen Value- und Growth-Aktien erklärt, der es ermöglicht die unterschiedliche Zinssensitivität von Unternehmen mit verschiedenem Wachstum zu verstehen. Auch wird die Performance des MSCI Value Index mit dem aus Wachstumsaktien zusammengestellten MSCI Growth Index verglichen, um festzustellen, dass der MSCI Growth Index den MSCI Value Index in den letzten zehn Jahren outperformed hat. Nach dem Kapitel 3 beginnt die empirische Untersuchung der drei Forschungsfragen, die formuliert wurden, um die These zu untersuchen. 1. Wie ist der Zusammenhang zwischen dem Qualitätsfaktor und dem ESG-Rating? 2. Wie ist der Zusammenhang zwischen dem Grad von ESG-Kriterien und der Zusammensetzung der ESG-Fonds? 3. Wie ist der Einfluss von Zinsen auf Unternehmen mit unterschiedlichem Wachstum? In Kapitel 4 wird der Quality Growth Bias mithilfe der Berechnung der Korrelation zwischen dem Qualitätsfaktor und dem ESG-Rating der Aktien des S&P 500 untersucht. Dabei kann der Quality Growth Bias nicht transparent gemacht werden, da keine Korrelation zwischen dem Qualitätsfaktor und dem ESG-Rating gefunden wird. In Kapitel 5 wird der Zusammenhang zwischen dem Grad der ESG-Kriterien und der Konstellation der Best-in-Class-Portfolios untersucht, um festzu- stellen, dass es einen Technologie-Bias in den Best-in-Class-Portfolios gibt und dass sich eher grosse Unternehmen mit einem gutes ESG-Rating auszeichnen. Das Kapitel 6 analysiert den Einfluss von Zinsen auf Unternehmen mit unterschiedlichem Wachstum. Dabei liefern die Resultate Evidenz, dass es in den Best-in-Class-Portfolios keinen Quality Growth Bias gibt. Die zugrunde liegende These dieser Arbeit kann zum Teil angenommen werden, da ein Technologie-Bias in ESG-Strategien mit einem positiven Screening gefunden wird. Jedoch muss der zweite Teil der These abgelehnt werden, da kein Quality Growth Bias in eben dieser Anlagestrategie gefunden wird. Entgegen den Annahmen zeigen die Resultate, dass die Worst-in-Class-Portfolios mehr Wachstumsaktien beinhalten als die Best-in-Class Portfolios. Auch kommt diese Arbeit zum Schluss, dass die Best-in-Class-Portfolios im Durchschnitt eine Underperformance gegenüber den Worst-in-Class-Portfolios im untersuchten Zeitraum 2010-2020 aufweisen.
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