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Contribution Details

Type Dissertation
Scope Discipline-based scholarship
Title Electronic Data Safes: personal information management at the intersection of electronic process support and user-managed access in e-business and e-government
Organization Unit
Authors
  • Joachim Pfister
Supervisors
  • Gerhard Schwabe
  • Jörn von Lucke
Language
  • English
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Business, Economics and Informatics
Number of Pages 275
Date 2017
Date Annual Report 2017
Zusammenfassung In Privathaushalten werden Papierdokumente zunehmend durch elektronische Dokumente ersetzt. Daher muss man heutzutage, um sich selbst zu organisieren, eine Vielzahl von digitalen und physischen Informationsitems, die an verschiedenen Orten gespeichert sind, im Blick behalten. Um dieses Problem der zunehmenden Fragmentierung von Informationsitems zu lindern oder gar zu lösen, bieten sich als technische Lösung elektronische Datensafes (EDS) an, die per se als quasi-naturgegebener Aufbewahrungsort für sämtliche, digitale Wertsachen fungieren. Neben dem Speichern von Informationsitems verbinden (aktive) EDS zudem Individuen und Organisationen aus dem privatwirtschaftlichen und öffentlichen Sektor, um Informationsitems für Geschäftsprozesse mit der Erlaubnis des Datenbesitzers auszutauschen, was mit user-managed access bezeichnet wird. Dies bedeutet, dass Individuen entscheiden, mit wem sie ihre eigenen Informationsitems teilen wollen. Man könnte auch sagen, dass ein EDS an der Schnittstelle zwischen persönlichem Informationsmanagement und Prozessunterstützung im Bereich von E-Government und E-Business liegt. Diese Arbeit untersucht die übergreifende Forschungsfrage: Wie kann die Fragmentierung von Informationen vermindert oder sogar verhindert werden im Kontext von E-Business oder E-Government, indem man das Konzept eines EDS in der Praxis umsetzt? Antworten auf diese Frage werden dadurch erarbeitet, dass bestehende EDS-Dienste untersucht werden und zudem ein Prototyp zur Durchführung von explorativen Nutzertests herangezogen wird. Diese Arbeit leistet einen Betrag zur Forschung in den Bereichen E-Government, E-Business und Mensch-Maschine-Interaktion, indem neues Wissen und Einblicke generiert werden, beispielsweise durch die tiefgehende Analyse von gegenwärtigen Praktiken und durch das Ermitteln von Herausforderungen und Anforderungen, die für das Service-Design von zukünftigen EDS oder generell Cloud-basierten Speicherdiensten für Informationsitems von Nutzen sind. Diese Arbeit besteht aus vier in sich abgeschlossenen Essays. Der erste Essay vermittelt einen Überblick über die aktuelle Landschaft von elektronischen Datensafes im Bereich von E-Business und E-Government. Dadurch und mittels einer detaillierten Untersuchung von Geschäftsmodellen für EDS schafft der Essay die Grundlage und den Kontext für die darauf aufbauenden Forschungsaktivitäten im Rahmen dieser Arbeit. Essay zwei und drei widmen sich den gegenwärtigen Nutzungsmustern und den möglichen Problemen aus Endnutzersicht, die sich aus dem Einsatz von EDS beim Speichern von Informationsitems von Privatleuten ergeben. Der zweite Aufsatz untersucht das Nutzerverhalten beim Versuch, mittels eines EDS privat ein papierloses Dasein anzustreben. Als Ergebnis wird eine Inhaltstypologie von Inhalten in einem EDS vorgestellt. Zudem wird die Motivation der Nutzer reflektiert und die Position eines EDS im Informations-Ökosystem mit anderen Cloud-basierten Speicherdiensten beleuchtet. Ausserdem werden die Herausforderungen beschrieben, ein digitales, persönliches Archiv zu schaffen und „data value zones“ (Zonen mit spezifischem Wert für Daten) werden als ein sinnstiftendes Konzept eingeführt, um Problematiken zu reflektieren. Der Hauptfokus des dritten Essays liegt auf dem Aspekt des digitalen Vererbens, d.h., was passiert, wenn digitale Informationsitems zum digitalen Nachlass werden und welche Strategien von den Nutzern verfolgt werden, um ihren Nachlass zu schnüren und den Zugriff darauf zu ermöglichen. Das Teilen von Passwörtern vor dem Tode wurde als verbreitete Kompensationsstrategie identifiziert. Zudem werden die Herausforderungen beschrieben, die mit der Weitergabe eines digitalen Nachlasses verbunden sind, wie z.B. das Fehlen von traditionellen Handlungsmustern, Schwierigkeiten bei der Auswahl und Bewertung von Informationsitems, dem Wunsch nach Löschen und der implizit erteilten Verpflichtung an Dritte, sich um den Datennachlass zu kümmern. Zudem werden daraus auch Designimplikationen abgeleitet. Die Evaluation und die Ergebnisse eines Prototypen eines EDS zur Unterstützung von Prozessen im E-Government und E-Business werden im vierten und letzten Essay dargestellt. Es werden potentielle weitere Nutzenfaktoren, Herausforderungen und Probleme ermittelt. Vier Barrieren für das Erzielen von transformationellem Governments bei der Verwendung von aktiven EDS werden aufgezeigt: (1.) Bürgern werden ungewohnte Diensten bereitgestellt, die den Charakter von Erfahrungsgütern haben; (2.) Das Nichterfüllen von üblichen und verbreiteten Erwartungen von Kunden für die Dienstabwicklung; (3.) Das Verletzen der kontextuellen Integrität beim Teilen von Daten; (4.) Das Scheitern, einen (aktiven) EDS als multi-sided Plattform und mit einem attraktiven Geschäftsmodell zu schaffen. Es werden zudem Designimplikationen vorgeschlagen, um diese identifizierten Herausforderungen und Problembereiche zu adressieren. Im letzten Kapitel dieser Arbeit werden die Ergebnisse dieser vier Essays im Kontext des Zukunftsthemas „Smart Government“ diskutiert, das auf Ideen von „Verwaltung 4.0“ und „Industrie 4.0“ fusst.
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Other Identification Number merlin-id:15632
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