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Contribution Details

Type Bachelor's Thesis
Scope Discipline-based scholarship
Title Die Schweizerische Nationalbank im Vergleich zur Europäischen Zentralbank
Organization Unit
Authors
  • Thomas von Schumacher
Supervisors
  • Alexander Wagner
  • Philipp Christian Gamper
Language
  • German
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Economics, Business Administration and Information Technology
Number of Pages 59
Date 2014
Abstract Text Executive Summary I. Problemstellung Es war der 1.1.2002, Europa feierte den Tag der Euro-Bargeldeinführung. Ab sofort galt der Euro in 12 Nationen, im gesamten Euro-Währungsraum als alleinig gültiges Zahlungsmittel. Die Rede war von einem der grössten Meilensteine bei der Errichtung einer europäischen Einheit (Hamburger Abendblatt (2002)). Die Geburtsstunde der Währungsunion sollte viele Vorteile bringen wie der Aufbau eines stabilen, wirtschaftlichen und monetären Umfelds (Europäische Kommission (2010)). Die Verantwortung der Geldpolitik für den zweitgrössten Wirtschaftsraum nach den USA, fiel somit in die Hände der Europäischen Zentralbank (Scheller (2004)). Heute erstreckt sich die Eurozone auf 18 der 28 EU-Länder und über 334 Millionen Einwohner (Europäische Union (2013a)). Bei Betrachtung der Europäischen Landkarte erscheint die Schweiz wie eine kleine Insel inmitten der Eurozone. Die Schweiz mit einer Fläche von 41'285 km2 erscheint klein im Verhältnis zur gesamten EU und ist zudem mit 8.04 Millionen Einwohnern dicht besiedelt. In der Schweiz existieren 4 Nationalsprachen und die urbanen Gebiete sind multikulturell geprägt (Swissworld (2012a)). Die Schweiz gilt als eine kleine offene Volkswirtschaft inmitten von Europa. Mittlerweile beträgt die Exportquote der Schweizer Volkswirtschaft über 50% des BIP. So existiert eine starke Abhängigkeit der Schweizer Konjunktur von der globalen wirtschaftlichen Entwicklung. Dementsprechend regelt die Schweiz die enge wirtschaftliche Beziehung mit der EU mit bilateralen Abkommen (Schweizerische Eidgenossenschaft (2014)). Zusätzlich werden die Exporte der Schweiz durch Wechselkursschwankungen beeinflusst. Ein starker Franken wirkt sich so negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz aus und so folglich auch auf das BIP. Dass der Schweizer Franken aufgrund des „Sicheren-Hafen“-Effekts gerade in Krisenzeiten als Anlagewährung genutzt wird, verstärkt die Auswirkung globaler Konjunkturschwankungen auf die Schweizer Wirtschaft. Die Immobilienkriese 2007 in den USA war der Startschuss für die schwerwiegendste Wirtschaftskriese, dessen Folgen bis heute im Jahr 2014 noch nicht überwunden wurden. Der Bankrott der Investmentbank „Lehman Brothers“ löste eine kettenreaktionsartige Kettenreaktion aus, welche das globale Finanzsystem beinahe zum Kollaps brachte (Kaufmann und Bude (2013)). Die Regierungen in Europa reagierten auf die globale Finanzkrise mit Bankenrettungs- und Konjunkturprogrammen. So konnten in vielen Fällen die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Konjunktur abgefedert werden. Um den Zusammenbruch des Interbankenmarktes zu verhindern, ergriffen die Zentralbanken mehrmals Massnahmen, um das Finanzsystem mit Liquidität zu versorgen. Die Kehrseite der Medaille bestand jedoch in der Erhöhung der Schuldenstände der öffentlichen Finanzen mit der daraus entstandenen Eurokrise. Die Ratingverschlechterungen und die erhöhten Refinanzierungskosten widerspiegelten das Misstrauen in die Solvenz betroffener Staaten (Kunstein und Wessels (2011)). Zusätzlich ist die Eurokrise von makroökonomischen Ungleichgewichten innerhalb der Eurozone geprägt. Einige Missstände bestanden jedoch schon vor dem Ausbruch der Eurokrise und hingen mit der Grenzziehung des Euro-Währungsraumes zusammen (Sachverständigenrat (2013)). Die Schweiz sah sich in Bezug auf die Krise mit einem starken Franken konfrontiert, der am 9. August beinahe die Parität zum Euro erreichte, was sich zu einer elementaren Gefahr für die Schweizer Exportwirtschaft entwickelte (Economiesuisse (2011)). Zürcher (2009) erwähnt die Einigkeit einiger Ökonomen über den Vorrang der Geld- gegenüber der Fiskalpolitik bei konjunkturellen Schwankungen. Die Geldpolitik ist in der Lage, durch eine geeignete Zinspolitik rasch und unkompliziert auf konjunkturelle Schocks reagieren zu können. Vor diesem Hintergrund sah sich die EZB zur Intervention gezwungen, um eine Ausbreitung der Krisensituation auf weitere Nationen zu verhindern und um das Überleben des Euros zu gewährleisten (Kaufmann und Bude (2013)). Aufgrund der Bedrohung der Schweizer Wirtschaft durch die massive Überbewertung des Schweizer Frankens, sah sich die SNB am 6. September 2011 gezwungen, einen Mindestkurs von 1.20 CHF pro EUR einzuführen (SNB (2011a)). Die Massnahmen der Zentralbanken sind jedoch lediglich eine Symptombehandlung und lösen nicht die Ursache der Eurokrise. Es liegt in der Pflicht der Regierungen der Eurozone Massnahmen zu ergreifen, um die Eurokrise nachhaltig zu überwinden (EZB (2012b). Die soeben beschriebenen Entwicklungen stellten die EZB und die SNB vor schwierige Herausforderungen. So werden die Regierungen in Europa, die involvierten Notenbanken und die Wirtschaft in nächster Zeit noch häufig mit den genannten Herausforderungen konfrontiert sein.  
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