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Contribution Details

Type Bachelor's Thesis
Scope Discipline-based scholarship
Title Die Entwicklung der impliziten Staatsverschuldung durch die Rentenversprechen der AHV über die Zeit von 1977-2013
Organization Unit
Authors
  • Fabio Grossmann
Supervisors
  • Thorsten Hens
Language
  • German
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Economics, Business Administration and Information Technology
Date 2014
Zusammenfassung Umlagefinanzierte Rentenversicherungen zahlen Renten aus den Beiträgen gegenwärtiger Erwerbstätiger. Diese verdienen im Gegenzug Ansprüche auf eine Rente in der Zukunft. Die bereits versprochenen Renten entsprechen einer impliziten Schuld. Oft handelt es sich, wie auch im Falle der Schweizerischen Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), um staatliche Rentenversicherungen. Die angesammelten Rentenversprechen sind somit eine bis zum heutigen Zeitpunkt nicht ausgewiesene implizite Staatsschuld. Ihre Bedeutung liegt in der Beurteilung der Ausgewogenheit des intertemporalen Staatshaushalts. Finanzmärkte berücksichtigen vermehrt auch diese Art von Schulden. Zudem widerspiegeln sie auch die Kosten, die mit einer Beendigung der Rentenversicherung oder einem Wechsel zu einem kapitalgedeckten System verbunden wären. Die Veränderung von impliziten Staatsschulden hat auch Informationsgehalt für eine Untersuchung von Rentenversicherungsreformen. In dieser Arbeit wird die implizite Staatsschuld durch Rentenversprechen der AHV für jedes Jahr von 1977 bis 2013 berechnet, um eine Aussage zur Entwicklung und zum aktuellen Stand machen zu können. In diesen Zeitraum fallen zudem zwei tiefgreifende Revisionen der AHV. Es wird untersucht, welche Wirkung die 9. und die 10. AHV-Revision auf die implizite Staatsschuld hatten. Für die Berechnungen wird nach dem sogenannten Freiburg- Modell vorgegangen. Dieses ermöglicht eine Ermittlung der impliziten Staatsschulden nach einer standardisierten Methode. Es werden sowohl alters- und geschlechtsspezifische Rentenprofile, als auch Bevölkerungsprofile benötigt, um zukünftige Ausgaben der AHV berechnen zu können. Der Barwert der Rentenausgaben, für die bereits eine Verpflichtung besteht, ergibt die implizite Staatsschuld. Für die Beurteilung ihrer Höhe wird sie ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt gesetzt. Die Wirtschaftsleistung ist die Grundlage zur Einhaltung der Verpflichtungen. Die Ergebnisse dieser Arbeit für die 37 Jahre zeigen folgende Entwicklung auf. Sowohl die 9. wie auch die 10. AHV-Revision führen zu einem Anstieg der impliziten Staatsschuld. Besonders die 9. AHV-Revision löste eine sprunghafte Erhöhung der impliziten Schulden durch die Einführung eines Rentenindexes aus. Renten wurden seit diesem Zeitpunkt dem Lohnwachstum und der Inflation angepasst. Gemessen an der Wirtschaftsleistung lagen die impliziten Staatsschulden seit 1977 grösstenteils um 200% des Bruttoinlandsproduktes. 2013 liegen sie bei einem Tiefstwert von 159%. Verglichen mit der expliziten Schuld ist sie jedoch hoch. Die implizite Staatsschuld ist rund vier Mal höher als die ausgewiesene explizite Staatsschuld.
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