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Contribution Details

Type Bachelor's Thesis
Scope Discipline-based scholarship
Title Loss Probability als Renditefaktor – Ein empirisch und theoretisch fundierter Erklärungs- versuch im Capital-Asset-Pricing-Model mit heterogenem Verhalten
Organization Unit
Authors
  • Yannic Laube
Supervisors
  • Thorsten Hens
Language
  • German
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Business, Economics and Informatics
Number of Pages 70
Date 2021
Zusammenfassung Eines der bedeutendsten Modelle, welche die Finanzliteratur bis heute zu Tage gefördert hatte, ist das von Sharpe (1964), Lintner (1965) und Mossin (1966) unabhängig voneinander entwickelte Capital-Asset-Pricing-Model ("CAPM"). Die Kernaussage des CAPMs ist die Security-Market-Line ("SML"), welche eine lineare Beziehung zwischen der Rendite eines Wertpapiers und dessen systematischen Risikos beschreibt. Das systematische Risiko wird definiert als die Kovarianz der Rendite eines Wertpapiers zu der des Markportfolios im Verhältnis zur Varianz des Marktportfolios. Aufgrund dessen leichter und intuitiver Verständlichkeit gilt es als beliebtes Lehrmittel, um die Preise von Wertpapieren zu erklären und findet auch in der Privatwirtschaft breite Anwendung. Ein Modell ist jedoch stets bloss so stark wie dessen schwächste Annahme. Im Falle des CAPMs ist die wohl restriktivste Annahme, die Bedingung, dass alle Investoren ihr Portfolio gemäss der Mean-Variance-Regel ("MV-Regel") wählen. Diese Regel entspringt der Modern-Portfolio-Theorie ("MP-Theorie") von Markowitz (1952) auf der das CAPM aufbaut. Sie besagt, dass bei gegebener erwarteter Rendite die Portfoliovarianz minimiert beziehungsweise bei gegebener Portfoliovarianz die erwartete Rendite maximiert wird. Eine hinreichende Bedingung, welche eine Portfolioselektion gemäss der MV-Regel impliziert, ist – neben beispielsweise elliptisch verteilten Wertpapierrenditen (Chamberlain (1983), und Owen und Rabinovitch (1983)) – die allgemein bekannte Tatsache, dass die MV-Regel im Kontext der Portfoliobildung ihren Zweck erfüllt, wenn die Nutzenfunktion der Investoren lediglich vom Mittelwert und der Varianz der Rendite- verteilungen abhängig ist. Dies wirft jedoch die Frage auf, ob die Varianz grundsätzlich eine geeignete Kennzahl für das Risikoempfinden der Investoren darstellt oder ob ein anderes Risikomass sinnvoller erscheint. Mit dieser Frage hatte sich auch Roy (1952) befasst, welcher im selben Jahr wie Markowitz (1952) mit seiner Safety-First-Theorie ("SF-Theorie") ein alternatives Modell zur Portfoliobildung vorgestellt hatte. Investoren, welche gemäss dem Safety-First-Prinzip ("SF-Prinzip") handeln, wählen ihr Portfolio basierend auf der Idee aus, dass die Wahrscheinlichkeit eines katastrophalen Ereignisses minimiert werden sollte. Die Idee von einer wahrscheinlichkeitsbasierten Portfoliowahl, wie dies Roy (1952) verwendet hatte, wurde in der Arbeit von Cao, Rieger, und Zhao (2019) aufgegriffen. Ihre Untersuchungen basieren auf einem konkreten wahrscheinlich- keitsbasierten Risikomass, der Loss Probability ("LP"), welche die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes – definiert als eine Rendite unterhalb des risikolosen Zinssatzes - misst und ist demnach eng mit dem Grundgedanken der SF-Theorie verbunden. Die Minimierung der LP kann hierbei als Spezialfall der SF-Theorie interpretiert werden, wenn ein Verlust als katastrophales Ereignis definiert wird.
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