Not logged in.

Contribution Details

Type Bachelor's Thesis
Scope Discipline-based scholarship
Title Eine empirische Untersuchung über die Wirkung subtiler Hinweisreize auf die moralische Sensitivität
Organization Unit
Authors
  • Alexander Götz
Supervisors
  • Carmen Tanner
  • David Schmocker
Language
  • German
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Business, Economics and Informatics
Number of Pages 58
Date 2018
Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit konzeptualisiert die Entwicklung eines Priming-Experiments mit dem Ziel die Wahrnehmung für moralische Aspekte einer Entscheidung zu fördern. Dieses Bestreben adressiert jüngste moralische Verfehlungen in der Finanzindustrie. Einzelne Entscheidungsträger haben ihre gesamte Branche in eine Vertrauens-krise gestürzt. Diese Arbeit verfolgt den Ansatz, dass besonders mit verantwortungsbewussten Entscheidungen, die moralische Aspekte miteinbe- zieht, dieses Vertrauen der Gesellschaft wieder- gewonnen werden kann. Ausgehend von der Frage, wie ein Individuum eine Entscheidung trifft, soll eine Analyse erfolgen, welche situativen Kräfte der Arbeitswelt auf Individuen einwirken können. Im ersten Teil werden die Fachgebiete konsultiert, welche sich mit der ‚vernünftigen’ Entscheidungsfindung bereits befasst haben. Diese verschiedenen Disziplinen münden in den hier verfolgten Lösungsansatz der Behavioral Ethics. Hierbei werden die zugrundeliegenden Konzepte der sozial-kognitiven Theorie der Psychologie heran- gezogen, um individuelles Verhalten zu verstehen. Diese Ausgangslage bietet die Basis für die Erforschung der situativen Determinanten der Entscheidungsfindung. Die Befunde der Priming-Forschung bilden die theoretische Grundlage für den angestrebten nudge zur besseren Entscheidung. Im zweiten Teil werden die theoretischen Ergebnisse in einer empirischen Untersuchung ein- gearbeitet und getestet. Im Fokus liegt die Betrachtung der moralischen Sensitivität, die für das Erkennen von moralischen Inhalten im Ent- scheidungsprozess verantwortlich ist. Mithilfe eines neu entwickelten Instruments zur Erfassung der individuellen Ausprägung der moralischen und strategischen Sensitivität werden situative Priming-Bedingungen ausgewertet und mit statistischen Verfahren analysiert. In einer Prä-Post-Untersuchung werden zwei Priming-Bedingungen (prosozial vs. kompetitiv) auf ihre Wirkung überprüft. Die Hypothese, dass die moralische Sensitivität durch ein prosoziales Priming erhöht werden kann, konnte im Ansatz bestätigt werden. Die Befunde zeigen Tendenzen, dass die moralische Sensiti- vität nicht eine fixe Eigenschaft eines Individuums ist, sondern vielmehr eine Fähigkeit darstellt, die von inneren und äusseren Faktoren beeinflusst werden kann. Zusätzliche Beobach- tungen der durchgeführten Studie zeigen, dass es geschlechter- und arbeitsspezifische Gründe gibt, weshalb die moralische Sensitivität eher träge auf die Primes reagiert. Eine Weiterentwicklung des hier präsentierten Primings könnte aussichts-reiche Ergebnisse hinsichtlich der Förderung von verantwortlichen Handeln bringen.
Export BibTeX