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Contribution Details

Type Bachelor's Thesis
Scope Discipline-based scholarship
Title Das Verhalten der Marktteilnehmer im Schweizer Immobilien-Transaktionsmarkt für Renditeliegenschaften
Organization Unit
Authors
  • Raphael Simmen
Supervisors
  • Leta Bolli
  • Thorsten Hens
Language
  • German
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Business, Economics and Informatics
Number of Pages 71
Date 2019
Zusammenfassung Der Wissensstand über das Verhalten von institutionellen Marktakteuren in professionell durchgeführten Bieterverfahren von Immobilien zeigt sich bisher über-schaubar. Mehrheitlich basierend auf den Annahmen und Erfahrungswerten von immobilienfokussierten Beteiligten, umfasst das derzeitige Expertenwissen noch keine fundierte wissenschaftliche Arbeitsleistung. Eine empirische Untersuchung der Gebote in Bieterverfahren in der Schweiz stellt daher eine adäquate Ausgangslage dar, um das Auf- treten der Akteure in der Akquise von Liegen- schaften beschreiben zu können. Neben dem erstmaligen, empirischen Erfassen der Vertei- lungsform von Angeboten in der Praxis wurde der Einfluss der Negativzinsen auf die Verhaltens- weisen und mögliche Anpassungs-prozesse der Teilnehmer am Transaktionsmarkt untersucht. Die ausgewerteten Ergebnisse bestätigen die theoretische Verteilungsannahme der jeweiligen Gebote in Bieterverfahren und zeigen sich konsistent mit dem heutigen Kenntnisstand. Die Streuung zeigt sich rechtsschief verzerrt, wobei der Höchstbietende in der Regel einen Ausreisser darstellt. Die Negativzinsen wurden als prägender Einfluss-faktor auf das Verhalten von institutionellen Investoren identifiziert. Sie führten auf der einen Seite zu einer signifikant höheren Varianz in Bieterverfahren, was mit der gestiegen-en Unsicherheit am Markt erklärt werden könnte. Gleichzeitig hat dadurch die Bedrohung durch den Fluch des Gewinners zugenommen, was sich ebenso als statistisch signifikantes Resultat herausgestellt hat. Als Kernbefund wurde eine Verhaltensänderung unter den institutionellen Immobilieninvestoren nach Einführung der Negativzinsen im Jahr 2015 nachgewiesen. Dies äussert sich darin, dass sich die Verteilung der Gebote in Bieter- verfahren noch weiter rechtsschief verzerrte und die Wölbung stark zugenommen hat. Dieses Resultat deutet auf eine erhöhte Rivalität am Transaktionsmarkt für Renditeliegenschaften hin, was im Zusammenhang mit dem durch die Negativzinsen ausgelösten Anlagenotstand stehen könnte. Die Beteiligten bewegen sich dabei zunehmend in einem Spannungsfeld geprägt von gestiegenem Konkurrenzbewusstsein, grösserer Unsicherheit bezüglich dem «wahren» Wert von Immobilienanlagen und kurzsichtigem Gewinn- streben, was emotional geprägtes Verhalten begünstigen haben könnte.
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