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Contribution Details

Type Bachelor's Thesis
Scope Discipline-based scholarship
Title Empirische Analyse einer Trendfolgestrategie auf dem Währungsmarkt
Organization Unit
Authors
  • Fabian Herger
Supervisors
  • Alexandra Janssen
  • Thorsten Hens
Language
  • German
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Business, Economics and Informatics
Number of Pages 48
Date 2018
Zusammenfassung Problemstellung: Der Erfolg von Momentum-Strategien wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Vor allem ältere Stu-dien belegen, dass die technische Analyse erfolgreich sein kann. Jüngere Untersuchungen kritisieren, dass diese Studien Fehler beinhalten und zeigen, dass die Rendite eher abgenommen hat. Der Wäh-rungsmarkt ist der grösste und liquideste Finanzmarkt der Welt. Die einflussreichsten Marktteilnehmer sind professionelle Investoren. Mit dem Aufkommen der Online-Plattformen wurde der Devisenmarkt auch für Privatinvestoren zugänglich. Bei der Analyse von Momentum-Stra-tegien werden die Möglichkeiten und Einschrän- kungen eines Privatinvestors oftmals nicht in Betracht gezogen. Vorgehen: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Rendite von Momentum-Strategien in jüngster Vergangenheit zu analysieren. Weiter untersucht die Arbeit, ob diese Rendite auch für Privatinvestoren reali- sierbar ist. Für die Beantwortung der Fragen wird eine technische Trendfolgestrategie für den Devisenmarkt entwickelt. Die Strategie soll bei der Umsetzung die Möglichkeiten von Privatin- vestoren berücksichtigen. Für dieses Vorhaben bedarf es einer Einführung in den Devisenmarkt, in welcher die wichtigsten Veränderungen, Ent- wicklungen und Eigenschaften des Markts erläutert werden. Der Inhalt der Einführung bezieht sich besonders auf die Privatinvestoren. Anschliessend wird mit einem Literaturrückblick die Profita-bilität der technischen Analyse, speziell in jüngster Vergangenheit, untersucht. Aufbauend auf der theoretischen Einführung wird versucht die Erfolgsfaktoren der Trendfolgestrategie zu definieren. Zu diesem Zweck werden technische Indikatoren bestimmt, welche die definierten Ziele erfüllen sollen. Bei der Implementierung der Strategie werden besonders die Möglichkeiten eines Privat-investors berücksichtigt. Unter- anderem gehört dazu die Einbindung des Geldmana- gements. Bei der Entwicklung der Trendfolgestra- tegie wird beachtet, dass keine Fehler das Resultat verfälschen. Die Handelsstrategie wird danach mit historischen Daten über einen bestimmten Betrachtungszeitraum auf ihre Profi- tabilität untersucht. Die Datenaufbereitung, der Backtest und die Analyse werden mit dem MS Office Programm Excel durchgeführt. Für die Analyse wird zusätzlich das Statistikprogramm R be-nutzt. Nach dem Backtest sind die Resultate auszuwerten. Bei der Analyse der Rendite werden speziell die Ent- stehung, die Vor- und Nachteile der Strategie untersucht. Basierend auf den Ergebnissen wird die Trendfolgestrategie mit anderen empirischen Studien verglichen.   Resultate: Eine wesentliche Erkenntnis ist, dass die Ent- wicklung einer eigenen erfolgreichen technischen Handels-strategie für Privatinvestoren schwierig zu implementieren ist. Die Möglichkeiten eines Privatinvestors wurden bei der Umsetzung der Strategie berücksichtigt. Es war nicht möglich eine erfolgreiche Trend-folgestrategie zu ent- wickeln. Das Ergebnis zeigt, dass nach 4‘653 Handelstagen ein nicht signifikanter, minimer Gewinn resultiert. Von insgesamt 9 untersuchten Währungspaaren erzielen je 2 eine positive und negative Rendite und 5 zeigen keine wesentlichen Gewinne oder Verluste. Die Trendfolgestrategie hat unerwünschte starke Draw-Downs. Bei der Analyse wird zudem ersichtlich, dass das System zu viele kleine Verluste und zu wenige grosse Gewinne hat. Diese Erkenntnis ist auf die defi- nierten Geldma-nagement-Kriterien zurückzu- führen, dass nicht mehr als 1% des Kapitals pro Position riskiert wird. Dafür konnte das Geld- management erfolgreich in die Strategie einge- bunden werden. Bei den Transaktions-kosten wird zwischen den Swap- und Spread-Kosten unter- schieden, was eine genauere Analyse der Trend- folgestrategie ermöglicht. Das Resultat zeigt, dass bei einer langfristigen Trendfolgestrategie die Swap-Gebühren einen bedeutenden Einfluss haben. Die Transaktionskosten verschlechtern die Performance wesentlich. Die Literatur bestätigt das Resultat des Back- tests und weist gemischte Resultate auf. Tendenziell zeigen jüngere Studien, die den Data Snooping und den Data Mining Fehler berück- sichtigen, dass es nicht möglich ist, eine Überrendite mit technischen Indikatoren zu erzielen. Allgemeine Beurteilung: Auf die Entwicklung und Aussagekraft des Trend- folgesystems wurde besonders viel Wert gelegt. Um den Data Mining Fehler zu vermeiden, wurde auf eine Parameteroptimierung verzichtet. Ein Problem des Backtestens besteht darin, dass unabsichtlich oder absichtlich vorteilhafte Zeiträume beachtet wer-den. Mit der verwendeten Betrachtungsperiode von knapp 18 Jahren wurde dieses Problem ent- schärft. Zudem lässt die erzielte Performance basierend auf historischen Preisen keine adäquate Approximation an die zukünftige Entwicklung zu. Diese Kritik ist berechtigt und müsste mit einem zusätzlichen Forward-Test entschärft werden. Dies war aufgrund der beschränkten Bearbeitungszeit nicht möglich gewesen.
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