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Contribution Details

Type Bachelor's Thesis
Scope Discipline-based scholarship
Title Veränderungen auf dem Hypothekenmarkt - Auswirkungen der Eigenmittelanforderungen für Banken auf den Hypothekenmarkt in der Schweiz und welche Möglichkeiten sich daraus für Pensionskassen und Versicherungen eröffnen
Organization Unit
Authors
  • Tim Schiebler
Supervisors
  • Leta Bolli
Language
  • German
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Business, Economics and Informatics
Date 2017
Zusammenfassung Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage nach der momentanen Situation und der Zukunft des Schweizer Hypothekenmarkts. Dabei werden vor allem die aktuellen Herausforderungen beleuchtet und wie man diesen Herausforderungen begegnen kann. Um einen möglichst praxisnahen Einblick zu gewährleisten, wurden für diesen Zweck verschiedene Vertreter aus der Branche interviewt und die Befragungen ausgewertet. Der erste Teil behandelt die aktuelle Situation auf dem Schweizer Hypothekenmarkt. Dabei ging es in der Befragung um drei Hauptthemen. Erstens, welchen Einfluss neue Anbieter auf dem Hypothekenmarkt auf das Verhalten der Banken haben. Zweitens, wie Banken und Vorsorgeeinrichtungen den immer anspruchsvolleren Regulationen begegnen. Des Weiteren wurde untersucht, welches Potenzial alternative Refinanzierungsformen wie zum Beispiel MBS für Banken haben, beziehungsweise ob solche Produkte für institutionelle Investoren interessant sein könnten. Die Interviews haben gezeigt, dass das Hypothekengeschäft für die Banken nach wie vor ein Kerngeschäft darstellt. Auch die momentanen Veränderungen auf dem Markt ändern an dieser Tatsache nichts. Weder die neuen Anbieter noch die verstärkten Regularien bewegen die Banken dazu, ihre Strategie in diesem Bereich grundlegend zu ändern. Auch die Vorsorgeeinrichtungen sind im Grossen und Ganzen vom Hypothekenmarkt überzeugt und es gibt momentan keine Anzeichen, dass sich eine Anbietergruppe gänzlich vom Markt zurückzieht. Unterschiede gibt es im Umgang mit der neuen Situation. Die Banken setzen vor allem auf ihre jeweilige Kernkompetenz und es deutet sich ein Trend an hin zur Modularisierung der Wertschöpfungskette. Dadurch bieten Banken vermehrt den Teil des Geschäftes an, den sie am effektivsten ausüben können und arbeiten mit anderen Anbietern (primär Pensionskassen) zusammen. Innerhalb der Vorsorgeeinrichtungen gibt es unterschiedliche Strategien, den neuen Anforderungen zu begegnen. Vor allem Pensionskassen scheinen mit externen Partnern zusammenzuarbeiten, um Hypotheken am Markt zu platzieren. Versicherungen und Pensionskassen haben gemeinsam, dass sie sich vor allem auf die sehr langen Laufzeiten spezialisieren, die die Banken aufgrund der unterschiedlichen Bilanzstruktur nicht mehr attraktiv anbieten können. Die Vorsorgeeinrichtungen sind sich untereinander einig, dass es keine Möglichkeit zur Regulierungsarbitrage gibt, da sie nicht weniger, sondern lediglich anders reguliert seien. Der zweite Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Frage der Zukunft des Schweizer Hypothekenmarktes. Dabei ist eine zentrale Aussage der Banken, dass Hypotheken auch zukünftig ein Kernsegment bleiben werden. Wie sich neue Regularien darauf auswirken werden, ist momentan schwer zu sagen, da bisher nicht abzusehen ist, wie man das Regelwerk ausgestalten würde. Dennoch belegen die Aussagen, dass auch neue Anforderungen nichts Wesentliches an der Strategie im Hypothekenbereich ändern würden. Diese Aussagen decken sich mit der Erfahrung der vergangenen Anpassungen von Basel II zu Basel III. Trotz dieser Neuerungen hat sich der Trend in der Hypothekenvergabe von Banken fortgesetzt. Auch die Vorsorgeeinrichtungen sehen sich in Zukunft weiterhin auf dem Hypothekenmarkt aktiv. Es wird allerdings eine Art Konsolidierung erwartet, da in letzter Zeit zu viele Anbieter in den Markt eingetreten sind. Den Interviewpartnern zufolge, behalten Versicherungen und Pensionskassen ihre bisherige Anlagestrategie bei und investieren auch in Zukunft vor allem direkt in diese Anlagekategorie. Das führt zur Frage der Zukunft eines MBS-Marktes in der Schweiz. Alle Interviews haben ergeben, dass es momentan keine nennenswerte Nachfrage nach diesem Produkt gibt und die Banken daher auch keine Refinanzierung über diesen Weg planen. Zwar ist in jüngerer Vergangenheit ein MBS auf dem Schweizer Markt platziert worden, aber die Befragungen deuteten darauf hin, dass vorerst andere Wege zur Refinanzierung oder Investition in diesem Bereich bevorzugt werden. Somit lassen die Interviews und die Recherche zu diesem Thema folgende Zusammenfassung für den Schweizer Hypothekenmarkt zu. Erstens, Banken und vor allem Pensionskassen werden stärker kooperieren und es kommt zu einer vermehrten Aufsplittung der Wertschöpfungskette. Zweitens, es wird eine Art der Konsolidierung auf dem Hypothekenmarkt erwartet, über alle Arten von Anbietern hinweg. Zu guter Letzt gibt es momentan kaum Anhaltspunkte für die Entstehung eines MBS-Verbriefungsmarktes.
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