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Contribution Details

Type Master's Thesis
Scope Discipline-based scholarship
Title Bewertung der Innovationskraft von Unternehmen aus theoretischer Sicht und aus praktischer Sicht anhand ausgewählter Unternehmen der Reifenindustrie
Organization Unit
Authors
  • Dominik Bischof
Supervisors
  • Philipp Christian Gamper
  • Alexander Wagner
Language
  • German
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Economics, Business Administration and Information Technology
Number of Pages 147
Date 2015
Abstract Text Der wirtschaftliche Erfolg und die längerfristige Konkurrenzfähigkeit eines Unternehmens hängen in hohem Mass von der Innovationskraft desselben ab. Geben Sie in einem ersten Schritt einen Überblick über wichtige und Ihnen als interessant erscheinende Konzepte und Methoden zur Bewertung der Innovationskraft eines Unternehmens auf der Basis der existierenden Fachliteratur und ausgewählter Papers. Unterziehen Sie die vorgestellten Ansätze einer kritischen Würdigung. Wenden Sie in einem zweiten Schritt der Arbeit die vorgestellten Ansätze auf drei bis vier Unternehmen der Reifenindustrie (Michelin, Pirelli, Continental und eventuell zusätzlich Goodyear oder Bridgestone) an. Die dazu notwendigen Daten sind, falls möglich, durch direktes Befragen der Unternehmen oder ansonsten durch öffentlich verfügbare Firmeninformationen zu erheben. Diskutieren Sie daraufhin die Innovationskraft der untersuchten Unternehmen innerhalb der Reifenindustrie im Vergleich. Gehen Sie auch auf allenfalls sich ergebende Schwierigkeiten bei der praktischen Anwendung der verschiedenen Ansätze zur Beurteilung der Innovationskraft der untersuchten Unternehmen ein. Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich Ihrer Meinung nach für die konkret untersuchten Unternehmen sowie die Reifenindustrie insgesamt? 1.2 Vorgehen und Aufbau der Arbeit Die vorliegende Arbeit gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil werden der Begriff der Innovation definiert, verschiedene Schemata zur Kategorisierung von Innovationen vorgestellt und der Innovationsprozess im und über das Unternehmen hinaus genauer betrachtet. Auf Basis der verschiedenen Kategorien von Innovationen werden Archetypen von Innovationsstrategien definiert. Im zweiten Teil werden verschiedene Ansätze zur Bewertung der Innovationskraft von Unternehmen erörtert. Die Ansätze berücksichtigen Input- und Outputfaktoren des Innovationsprozesses sowie den organisationalen Rahmen. Inputorientierte Ansätze beinhalten unter anderen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, Anzahl Mitarbeitende im Bereich Forschung und Entwicklung und Forschungs- und Entwicklungsintensitäten. Die outputbasierten Ansätze fokussieren sich auf Patente und neue Produkte. Das Konzept des Research Quotienten kombiniert Input- und Outputfaktoren. Für die Bewertung des organisationalen Rahmens wird ein Fragebogen entwickelt. Dieser beruht auf Faktoren, die gemäss Literaturrecherche einen Einfluss auf die Innovationskraft von Unternehmen haben. Der dritte Teil beginnt mit einer Einführung in die Reifenindustrie und stellt die zu untersuchenden Unternehmen Bridgestone, Continental, Goodyear, Michelin und Pirelli kurz vor. In einem nächsten Schritt werden die theoretisch erarbeiteten und vorgestellten Ansätze aufgrund von öffentlich verfügbaren Informationen auf die Unternehmen angewandt Der organisationale Rahmen wird auf Basis von Interviews mit den einzelnen Unternehmen beurteilt. Abschliessend wird die Innovationskraft der verschiedenen Unternehmen beurteilt und die Chancen und Risiken für die einzelnen Unternehmen und die Industrie aufgezeigt. 1.3 Resultate Für eine fundierte Analyse der Innovationsfähigkeit eines Unternehmens ist der direkte Kontakt zu diesem eminent wichtig, da der zentralste Ansatz für eine Bewertung der Innovationskraft eine Analyse des organisationalen Rahmens ist. Diese kann ohne Hilfe eines internen Kontaktes, welcher mit dem Unternehmen und dem Innovationsprozess im Unternehmen vertraut ist, nicht durchgeführt werden. Der entwickelte Fragebogen hat sich während den Interviews bewährt und zeigt die Stärken und Schwächen der Unternehmen in den Bereichen Organisationskultur, Arbeitsumfeld & Diversität, Wissensmanagement, Wissensabsorption, Innovationsstrategie und Kommerzialisierung auf. Die Bewertung des organisationalen Rahmens ist die einzige Möglichkeit, Unternehmen in verschiedenen Industrien zu vergleichen. Ausserdem ist es der einzige der betrachten Ansätze, welcher eine Bewertung der aktuellen Innovationskraft eines Unternehmens ermöglicht. Der organisationale Rahmen stellt das Fundament für Innovation im Unternehmen dar und ist daher das zentralste der betrachteten Konzepte. Dennoch genügt eine Betrachtung des organisationalen Rahmens alleine nicht, weil auch bewertete werden muss, was auf Basis dieses Fundaments geschaffen wird. Input- und outputbasierte Ansätze sowie der Research Quotient eignen sich vorwiegend für einen Vergleich von Unternehmen in derselben Industrie. Insbesondere inputorientierte Ansätze sind aufgrund der Datenverfügbarkeit relativ einfach und schnell anwendbar. Outputbasierte Ansätze, insbesondere diejenigen welche Patente beinhalten, benötigen relative viel Zeit für die Datenaufbereitung. Ein weiteres Problem patentbasierter Ansätze ist, dass Unternehmen zahlreiche Gründe habe ihre Innovationen nicht zu patentieren. Dennoch ist der Zusammenhang zwischen zukünftigen Renditen und der Anzahl Patente und Referenzen eines Unternehmens für amerikanische Unternehmen empirisch belegt. Input- und outputbasierte Ansätze sind auf Grund der verwendeten Daten vergangenheitsorientiert.   Das Konzept des Research Quotienten als kombinatorischer Ansatz liefert auf einzelne Unternehmen angewandt bei wenigen verfügbaren Beobachtungen keine signifikanten Resultate. Hier existiert ein Trade-off zwischen dem Ziel eine möglichst aktuelle Bewertung der Innovationskraft eines Unternehmens durchzuführen und dem Ziel statistisch signifikante Resultate zu erzielen. Wenn eine gute historische Datenverfügbarkeit gegeben ist, kann ein längerer Zeitraum für die Analyse gewählt werden, sofern davon ausgegangen werden kann, dass während dem gewählten Zeitraum keine signifikanten Änderungen der Innovationskraft des betrachteten Unternehmens stattgefunden haben. Es gibt zahlreiche Punkte, welche für die Verwendung von RQs zur Bewertung der Innovationskraft sprechen. Der Ansatz kann mit öffentlich verfügbaren Daten angewandt werden, das Resultat ist objektiv quantifizierbar und zwischen verschiedenen Unternehmen derselben Industrie vergleichbar. Auch das Konzept des RQs ist vergangenheitsorientiert. Für die Bewertung der Innovationskraft von Unternehmen ist es zentral verschiedene Ansätze zu berücksichtigen, da diese zu sehr unterschiedlichen Resultaten führen können. Falls das Bild nicht eindeutig ist, müssen die Gründe für die unterschiedlichen Ergebnisse gefunden werden. Wenn die Ursachen für gegenteilige Resultate verschiedener Methoden ermittelt werden können, kann durch Argumentation bestimmt werden, welches der betrachteten Unternehmen insgesamt das innovativste ist. Die Thematik Innovation ist dermassen Komplex, dass bei widersprüchlichen Resultaten zwangsläufig der Einzelfall betrachtet werden muss. Jeder der verwendeten Ansätze hat seine Stärken und Schwächen und seine Berechtigung. Grundsätzlich ist keiner der Ansätze per se überlegen für eine Bestimmung der Innovationskraft von Unternehmen. Daher ist die Entwicklung einer Methode zur Aggregation der Resultate der verschiedenen Ansätze wenig sinnvoll.
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