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Contribution Details

Type Master's Thesis
Scope Discipline-based scholarship
Title Devisenhandel - Jüngere Geschichte und Funktionsweise
Organization Unit
Authors
  • Ziyao Zhou
Supervisors
  • Thorsten Hens
  • Richard T. Meier
Language
  • German
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Economics, Business Administration and Information Technology
Number of Pages 47
Date 2015
Zusammenfassung Im Jahr 1944 wurde in Bretton Woods, im US-Bundesstaat New Hampshire, das Fundament für eine Neuordnung der internationalen Handels- und Währungsbeziehungen für die Nachkriegszeit gelegt. Im Abkommen von Bretton Woods wurde ein System fester Wechselkurse geschaffen, worin der US-Dollar als Ankerwährung fungierte und durch inländische Goldreserven gedeckt war, mit dem Ziel, den weltweiten Zahlungsverkehr zu stabilisieren und ein neues internationales Währungssystem aufzubauen. Nach einer Phase beträchtlicher Anlaufschwierigkeiten kam die im Bretton-Woods-System vorgesehene Weltwährungsordnung erst in den späten 1950er Jahren richtig zur Geltung. Doch bereits in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre zeigte sie erste Krisensymptome. Die substanzielle Ausweitung des internationalen Handels sowie die gestiegene private und öffentliche Geldnachfrage, zudem die wachsenden US-Haushaltsdefizite infolge des Vietnamkrieges brachten die Golddeckung des Dollars ins Wanken. Um die Liquidität des Weltmarktes aufrechtzuerhalten, wurden die sogenannten Sonderziehungsrechte vom Internationalen Währungsfonds eingeführt. Trotzdem wurde im August 1971 durch den ehemaligen US-Präsidenten Richard Nixon die Golddeckung des Dollars aufgehoben, was zur Folge hatte, dass dem System fester Wechselkurse die Grundlage entzogen wurde. Letztendlich wurde das Währungsregime von Bretton Woods im Jahr 1973 durch die vollständige Freigabe der Wechselkurse faktisch aufgegeben. Im Zeitalter nach der Bretton-Woods-Ära weist die Geschichte des Devisenhandels eine ausserordentliche Entwicklung auf. Das enorme Tempo, mit dem sich die Wechselkurse bewegen, entspricht der augenfälligen Geschwindigkeit, mit der neue Verfahren und Instrumente im Devisenhandel erdacht und eingeführt werden. Hinsichtlich des Handelsvolumens zählt der Devisenmarkt heute mit über 5 Bio. USD zum grössten Finanzmarkt der Welt. Zu dieser beachtlichen Volumenausdehnung haben unter anderem drei entscheidende und damit treibende Kräfte beigetragen, nämlich die Derivatisierung, Automatisierung und Liberalisierung. Betrachtet man die heutigen Devisenmärkte, ist ein fortlaufender Strukturwandel erkennbar. Die einst deutliche Trennung von Geschäften unter Händlern einerseits und solchen zwischen Händlern und Kunden andererseits existiert in der ursprünglichen Form nicht mehr. Die technologische Entwicklung hat sowohl eine steigende Vielfalt an Marktteilnehmern als auch eine wesentlich stärkere Vernetzung der Akteure ermöglicht. Die vormalige Darstellung der Grundlagen des Devisenhandels, wie er zwischen den international tätigen Grossbanken stattfindet, wird vermehrt von Finanzinstituten ausserhalb der Händlergemeinschaft geprägt. Darüber hinaus führt die weitere Entwicklung der Internationalisierung im Devisenhandel zu einem kontinuierlichen Anstieg der Liquidität im Handel mit Währungen aufstrebender Volkswirtschaften, und dadurch wird zunehmend die Aufmerksamkeit zahlreicher internationaler Anleger auf diese Märkte gerichtet.
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