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Contribution Details

Type Bachelor's Thesis
Scope Discipline-based scholarship
Title Analyse von Structured Products mittels Monte Carlo Simulation
Organization Unit
Authors
  • Sophie Kolberg
Supervisors
  • Thorsten Hens
  • Thorsten Hens
Language
  • German
Institution University of Zurich
Faculty Faculty of Economics, Business Administration and Information Technology
Date 2014
Zusammenfassung Strukturierte Produkte haben in den letzten zwanzig Jahren stetig an Bedeutung gewonnen und sich als innovative, flexible Anlageinstrumente in der Finanzwelt etabliert. Die Anzahl an der Schweizer Börse kotierter strukturierter Produkte hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verzehnfacht. Dennoch ist seit der Finanzkrise ein rückläufiger Trend an investierten Geldern erkennbar, die in der Schweiz gehandelten Volumina sind heute mit CHF 30.30 Mrd. noch halb so hoch wie 2007. Strukturierte Produkte machen somit einen wichtigen Teil der Schweizer Wirtschaft aus, die stagnierenden Investitionen in diese Anlageinstrumente zeugen jedoch von der Vorsicht der Investoren. Ein Grund für die eher geringe Beteiligung privater Investoren kann daher die nach der Finanzkrise gestiegene Unsicherheit aufgrund der Komplexität strukturierter Produkte sein. Denn es ist zentral, dass diese vielschichtigen Finanzinstrumente sowohl vom Emittenten als auch vom Investor verstanden werden. Die vorliegende Arbeit hat das Ziel, auf der Grundlage von Monte Carlo Simulationen ein konkretes und ausführliches Beispiel für die Bewertung eines strukturierten Produkts zu liefern und den Einfluss der Inputfaktoren Coupon, Barriere, Volatilität und risikoloser Zinssatz auf den Preis des Produkts zu untersuchen. Der potenzielle Anleger soll aufgrund der durchgeführten Bewertung einen Eindruck davon gewinnen, auf welche Parameter besonders geachtet werden sollte, da deren Grösse den Produktwert stark beeinflusst. Zudem soll er eine Vorstellung davon erhalten, wie stark dieser Produktwert von nicht eindeutig bestimmbaren Inputparametern wie der Volatilität abhängt und sich der Bedeutung der in diesem Zusammenhang getroffenen Annahmen bewusst werden. In einem ersten Teil erfolgt zunächst eine kurze Übersicht über strukturierte Produkte. Anschliessend werden mit der Geometrischen Brownschen Bewegung, dem Kerndichteschätzer und der Monte Carlo Simulation wichtige Grundlagen für die nachfolgende Bewertung dargestellt. Im Hauptteil erfolgt die Analyse und Bewertung eines konkreten Produkts des Typs Single Asset Barrier Reverse Convertible mittels Monte Carlo Simulation. Dazu erfolgen zunächst die Schätzung der noch unbekannten Inputparameter und eine analytische Bewertung des strukturierten Produkts durch Replikation. Im Anschluss wird der zukünftige Aktienkursverlauf sowohl für den Prozess der Geometrischen Brownschen Bewegung als auch gemäss der mittels Kerndichteschätzer ermittelten Wahrscheinlichkeitsverteilung simuliert. So kann die erwartete Auszahlung ermittelt und durch Diskontierung dieser der Fair Value des Barrier Reverse Convertible bestimmt werden. In einem zweiten Schritt wird die Sensitivität des untersuchten Produkts auf die Inputfaktoren Coupon, Barriere, Volatilität und risikoloser Zinssatz analysiert. Dabei wird der ceteris paribus Effekt einer Änderung eines dieser Parameter ermittelt und die entsprechenden Auswirkungen im Produktwert aufgezeigt. Es kann gezeigt werden, dass die Höhe der Barriere direkt vom Optionsanteil des Coupons abhängt und umgekehrt. Wird nur einer der beiden Parameter verändert, so hat dies direkte Auswirkungen auf den Produktpreis, da das Verhältnis von Risiko zu Risikoprämie nicht mehr geben ist. Zudem wird ersichtlich, dass die Volatilität den stärksten Einfluss auf den Wert des Barrier Reverse Convertible ausübt, was an der nach oben beschränkten aber nach unten offenen Auszahlungsstruktur des Produkts liegt. Der risikolose Zinssatz hingegen wirkt sich nicht stark auf den Produktwert aus. Als erwartete Rendite bei einer risikoneutralen Bewertung und als Diskontierungssatz fliesst dieser auf zwei gegensätzliche Arten in die Bewertung ein, weshalb die Richtung dieser Einflussnahme nicht eindeutig bestimmt ist. In einer abschliessenden Schlussbetrachtung werden die erhaltenen Ergebnisse nochmals zusammen getragen und hinterfragt. Die durchgeführten Bewertungen zeigen, wie wichtig die ihnen jeweils zugrunde liegenden Annahmen sind. Der stärkste Einfluss auf den Produktwert geht von den nicht eindeutig bestimmbaren Parametern aus. Da auch die Wahl des Bewertungsmodells das Ergebnis beeinflusst, ist es ratsam, verschiedene Verfahren zur Bestimmung des Produktwertes anzuwenden und die erhaltenen Resultate zu vergleichen. Ein Anleger sollte sich insbesondere der Annahmen bewusst sein, welche zur Schätzung der Parameter getroffen wurden und die hinter den verwendeten Modellen stecken, um die Aussagekraft der erhaltenen Ergebnisse einschätzen zu können.
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